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Frau = Mutter oder nicht Mutter sein ≠ Frau - wart churz; i chume nüme drus!


Ihr Lieben! Vor noch nicht allzu langer Zeit wäre ich wahnsinnig gerne Mutter geworden. Dieser Wunsch wurde mir leider nicht erfüllt und das machte mich unendlich traurig. Tja, mittlerweile ist einiges in meinem Leben passiert und auch mein Bedürfnis, Mutter zu sein, hat sich in Luft aufgelöst. Wie das? Das kann ich euch leider so genau nicht beantworten. Ich nehme an, es war ein Prozess, der sich in mir abspielte, ohne dass ich ihn bewusst wahrgenommen habe. Ich weiss nur, dass ich an einen Punkt gelangte und total panisch reagierte, weil ich das Gefühl hatte, schwanger zu sein. Dann kam der Umschwung. Wieso hatte ich plötzlich nicht mehr den Wunsch Mutter zu sein? Wieso hatte ich Angst schwanger zu sein? Ich wollte das doch so unbedingt! Ja, das wollte ich wirklich aus tiefstem Herzen. Bestimmt fünf Jahre lang und jetzt auf einmal nicht mehr. Ist dabei etwas falsch? Nein, eigentlich nicht oder? Oder doch? Ich war völlig verunsichert, da unsere Gesellschaft uns doch immer wieder das Gefühl vermittelt, dass es als Frau nicht normal sein kann, nicht das Bedürfnis zu verspüren, Mutter zu sein.

Ich empfinde das Vorurteil der Gesellschaft, ohne Kinder nicht normal zu sein, bei mir als abgeschwächt. Da ich ja tatsächlich einmal Kinder wollte, es aber nicht funktionierte, werde ich gesellschaftlich weniger stark verurteilt. Stellt euch aber einmal vor, wie es für Frauen ist, die dieses Bedürfnis Mami zu sein, nie haben/hatten. Frausein und Mutter sein ist eng miteinander verschweisst. Von einer Frau wird automatisch erwartet, dass sie Kinder möchte und wenn noch nicht jetzt, dann sicherlich in naher Zukunft. Denn, was will sie ansonsten im Leben? Was ist ihr Sinn vom Leben? Ach, lasst mich mal kurz nachdenken.


Schwierig #Ironiealarm!


Nur so ein paar Vorschläge. Wie wäre es mit Karriere machen, zu Reisen, ein Haus zu bauen, einfach das Leben so geniessen wie es ist? Irgendwas! Ist doch eigentlich auch egal. Hauptsache man ist glücklich dabei. Ob mit Kindern oder auch alleine für sich oder mit einem/einer Partner*in. Auf jeden Fall hat das Frausein auch ohne eigene Kinder einen Sinn.

Hier aber ein Beispiel wie die Gesellschaft wirklich denkt: Fragst du einen Mann, ob er Vater werden möchte und er klar sagt: „nein, das möchte ich nicht“, dann lässt man es so stehen. Vielleicht denkt man sich noch: „naja, du hast wahrscheinlich die Richtige noch nicht gefunden“. Aber genau in diesem Denken ist dann wieder das versteckt, was in unserer Gesellschaft so tief verankert ist. Die Frau ist die treibende Kraft in der Familienplanung. Das muss aber so gar nicht sein. Ich bin überzeugt, dass auch vielfach der Mann derjenige ist, der als Erster den Kinderwunsch äussert. Es wird einfach nicht so viel darüber gesprochen oder auch nicht thematisiert.

Fragt man aber im Gegenzug eine Frau, ob sie Kinder will und sie diese Frage verneint, dann denkt man nur: „naja, wart’s mal ab“. Als ob das unwiderruflich in der DNA der Frau geschrieben wäre, dass dieser Wunsch ganz natürlich immer irgendeinmal in ihrem Leben aufkommt. Das ist nicht so. Es gibt Frauen, die diesen Wunsch nicht in sich tragen und auch nie werden. Mit diesen Frauen ist nichts falsch oder komisch, sie haben einfach schlichtweg kein Bedürfnis danach. Und ja, es ist tatsächlich ein Bedürfnis oder ein Wunsch, das/den man verspüren muss und nur weil man eine Frau ist, kommt dieser nicht automatisch auf.


Es gibt alles. Manche wissen bereits in der Pubertät, dass sie Kinder wollen. Manche wissen es erst, wenn sie die grosse Liebe gefunden haben. Manche verspüren den Wunsch erst im fortgeschrittenen Alter. Manche kommen in Zeitnot, falls der Wunsch erst kurz vor 40 Jahren aufkommt. Manche haben Phasenweise den Wunsch - mal mehr, mal weniger. Manche haben tatsächlich nur für eine gewisse Zeitspanne in ihrem Leben das Bedürfnis. Manche wollten und haben dann ihre Meinung geändert. Manche wissen, dass sie nie wollen. Manche fühlen sich traurig ohne Kinder. Manche fühlen sich glücklich ohne Kinder. Manche lieben ihr Leben mit einem oder mehreren Kinder. Manche lieben ihr Leben alleine oder mit dem / der Partner*in. Manche planen ihr Leben und dann kommt sowieso alles anders.


Die Liste ist hiermit überhaupt nicht abgeschlossen. Was ich aber damit sagen und aufzeigen möchte: alles, wirklich jede erdenkliche Form dieses Wunsches oder eben auch kein Bedürfnis zu haben ist in Ordnung und völlig gut. Jede Frau ist anders. Schliesst also nicht von euch auf andere. Jede hat das Recht, dass Leben zu leben, welches sie am glücklichsten macht.


Eure wollte einmal Mami sein und jetzt nicht mehr MINKA


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