Schnapp dir einen Stift und zeichne einen Penis. Das ist einfach, oder? Und jede*r würde es sicherlich auch als Penis identifizieren können. Einen Penis zu zeichnen, haben wir schon früh gelernt und uns als Kinder köstlich darüber amüsiert – manchen geht es auch im erwachsenen Alter noch so. Dazu kommt, dass uns dieses Geschlechtsteil immer wieder auf Wänden, Zügen, Büchern, Plakaten, etc. begegnet. Es ist also sehr dominant. Es fällt uns vielfach gar nicht mehr auf, weil es – wie soll ich sagen – irgendwie dazu gehört und einfach normal ist. Wir sind uns an den Anblick von einem gezeichneten Penis gewöhnt.
Zeichne nun aber eine Vulva. Das ist nicht mehr so einfach, oder? Und nur einen senkrechten Strich gilt hier nicht – das ist dann wirklich nur ein senkrechter Strich. Könnte jemand erkennen, was du gezeichnet hast? Dieses Geschlechtsteil als Zeichnung begegnet uns viel weniger in unserem Alltag. Wenn aber doch einmal und das vielleicht auch nur mit einer Aufschrift wie zum Beispiel „Viva la Vulva“, ist die breite Masse empört und findet die Geschlechtsteil-Kritzelei völlig unnötig und übertrieben. Mag sein. Aber wieso ist sie denn beim Penis mehr oder weniger akzeptiert oder man regt sich auf jeden Fall viel weniger darüber auf?
Ich finde es auch nicht „u henne beruschend“, wenn mir in Zukunft nur noch Vulven und Penisse auf Häuserwänden entgegenblicken. Die kleine Gegenüberstellung der Geschlechtsteile sollte aber Aufzeigen, welcher Intimbereich bzw. welches biologische Geschlecht definitiv zu wenig Aufmerksamkeit bis heute erhalten hat. Lernen wir also Vulven zu zeichnen, um den Missstand aufzuholen oder wenigsten anatomisch1) zu wissen wie so eine Vulva wirklich aussieht. Ich versichere euch, da kann definitiv jede und jeder davon profitieren – versprochen!
VIVA LA VULVA
Eure MINKA
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1) Noch heute werden in vielen Anatomie- und Aufklärungsbüchern die Vulva bzw. die Klitoris nur ansatzweise und auch unvollständig abgebildet.
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